Unerhört gesagt

Handwerk, quo vadis

Auf die „Quo Vadis – Frage“ bekam Petrus damals, mit Verlaub, eine relativ schwammige Antwort von Jesus ...

Ähnlich unklar dürfte die Antwort bezogen auf die Zukunft des Handwerks ausfallen. Die Prognosen scheinen eindeutig, der Handwerksberuf gilt eher als schmutzig, unattraktiv, schlecht bezahlt und als Notlösung für alle, die das Abitur nicht schaffen. Nun denn. Generell wehre ich mich dagegen, Berufe gegeneinander auszuspielen. Die Menschen haben unterschiedliche Neigungen und Fähigkeiten, und jedes Mal wenn ich einem Zolldeklaranten zuschaue, wie er ein Formular ausfüllt, prüft, stempelt, oder wenn mein Steuerberater mit mir meine Bilanz durchspricht, dann bin ich dankbar, dass Andere diese speziellen Fähigkeiten und Neigungen haben und ich dadurch meinen nachgehen kann.

Leider beobachte ich aber, dass die zunehmende „Abiturisierung“ der Jugend es nicht mehr erlaubt, handwerklichen Neigungen nachzugehen, respektive es überhaupt nicht zulässt zu prüfen, ob sie überhaupt vorhanden sind.

Es ist aus meiner Sicht bedenklich, dass unzählige „technische“ Studiengänge ermöglicht werden, ohne dass mit einer fundierten handwerklichen Ausbildung dafür die Basis gelegt wird. Ein Studium talentierter und begabter junger Menschen auf solider Grundausbildung hat uns jahrzehntelang wirtschaftlich gutgetan. Es ist aber niemandem geholfen, wenn qua Abitur, Bachelor und Master nach oben geflogen wird und dann im Berufsalltag oft  Bruchlandungen die Folge sind. Auch ein Michelangelo hat seine Karriere nicht in der Sixtinischen Kapelle begonnen – jahrelange Übungen im Meißeln, Zeichnen und Farbenmischen gingen voraus.

Diese Entwicklungen sind aber gleichzeitig die große Chance für junge Menschen, die einen Handwerksberuf ergreifen. Handwerk ist extrem anspruchsvoll ... wenn ich nur sehe, was in unserem Beruf, einmal losgelöst von den klassischen handwerklichen Fähigkeiten, durch die modernen Fertigungstechniken alles gefordert ist – in anderen Berufen ist das noch viel mehr. Dazu kommt bei uns Schreinern noch die Möglichkeit, kreativ und gestalterisch tätig zu sein. Ebenso unzählige Aufstiegsmöglichkeiten – Meister, Innenarchitekt, Selbstständigkeit, etc.

Die Tatsache, dass immer weniger Menschen einen Handwerksberuf ergreifen, wird den guten Handwerker meiner Meinung nach zukünftig zum Gewinner machen, da er etwas kann, das die meisten Anderen nicht mehr können, aber jeden Tag brauchen.

Darum möchte ich junge Menschen ermutigen, den Weg ins Handwerk zu gehen – mag er am Anfang auch steinig daherkommen. Auch Eltern möchte ich ermutigen zu überlegen, ob ihr Kind nicht in einer Ausbildung besser aufgehoben ist, anstatt sich zum Abitur zu quälen. Es gibt durchaus reizvolle Endberufe ohne Abitur, z.B. Inhaber einer Schraubenfabrik mit Privatflugzeug und Kunstsammlung oder Ministerpräsident von Baden-Württemberg – Reinhold Würth und Lothar Späth haben/hatten kein Abitur. Und hätte Artur Fischer das Abitur machen müssen, wäre vielleicht der „Fischer-Dübel“ nie erfunden worden, und all die Master-Diplome könnten nicht einmal aufgehängt werden - eine Tragik sondergleichen.

Quo Vadis Handwerk – egal wohin, es wird meines Erachtens auf sprichwörtlichem goldenen Boden gegangen werden.

Ingo Benz

25 Jahre BENZ KücheBadMöbel

Liebe Freunde, Liebe Kundschaft,

es gilt ja anscheinend die Regel, nur noch kurze Texte zu verfassen, da die Menschen in Zeiten von Wodsäpp, Fazzebock und wie sie alle heißen, nicht mehr in der Lage sind, zusammenhängende Texte aufzunehmen. Ich mache es trotzdem nicht, ich habe Vertrauen, stelle aber vorsichtshalber das Wichtigste voran.

Das Jahr 2017     -    25 Jahre BENZ KücheBadMöbel

In diesem Jahr vor 25 Jahren habe ich, nach Lehr- und Wanderjahren und erfolgreichem Abschluss der Meisterschule in Ebern (Unterfranken), mit meinem Vater die Wagner- zur Schreinerwerkstatt umgebaut und begonnen Möbel aus Massivholz zu fertigen.

Durchaus milde belächelt von vielen, die das Heil und die Zukunft des Schreiners nur noch in der Montage von Bauelementen wie Fenstern und Türen sahen und die der Meinung waren, Möbel kauft man im Möbelhaus und Küchen im Küchenstudio. Vermutlich glauben diese auch, dass man Kinder im Kindergarten erntet ... Dazu macht er auch noch „Biologische Oberflächenbehandlung“! Was immer das auch sein soll ....

Aber wir sind noch da und stabiler und breiter aufgestellt. Natürlich hat es Veränderungen gegeben, es wäre ja schlimm, wenn nicht, aber das Grundkonzept ist unverändert: In unserer Werkstatt fertigen wir mit modernster Technik und viel Leidenschaft Möbel und Küchen aus Massivholz, dieses geschlagen in heimischen Wäldern – ergänzt durch gute Handelsware und Zuliefererprodukte. Dadurch haben wir eine qualitativ und gestalterisch hochwertige Angebotsbreite, die kaum Wünsche offen lässt und die wohl kein noch so großes Möbelhaus bieten kann. Wir verwenden das Schlagwort „Design“ bewusst nicht - wir sehen uns als gute Handwerker. Und so wie im Mittelalter die Gestalter und Künstler sich aus dem Handwerk entwickelt haben, versuchen auch wir unsere gestalterischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln; aber wir kennen unsere Grenzen und begegnen guter Gestaltung mit Respekt und Demut.

Wir haben immer wieder Neuigkeiten zu bieten, eine komplett selbst entwickelte (nein, nicht „designte“) Küchenvariante mit Stahlkomponenten, Tische, Stühle und auch eine komplette fahrbare Küche für Garten oder Campingplatz und vieles mehr. Dazu kamen als Handelsprodukte beispielsweise der „Dunstabzug nach unten“ von Bora und die unvergleichlichen Dampfgarer und Backöfen von V-Zug ins Portfolio, ebenso andere Elektrogeräte für die Küche.

Auch Schmuck aus Holz und Nützliches zum Kochen gibt es bei uns - wo sonst bekommt man Schneidbretter aus dem Mittelbrett des Stammes gefertigt, dadurch nahezu „unkrummbar“. Oder aus einem schönen Stück Obstholz, mit gebürsteter Waldkante - „Naturkunst“ in reinsten Form und für viele fast zu schade, um darauf zu schneiden. Wobei, am Rande bemerkt und für die „Hygieniker“ erwähnt, die Holzinhaltsstoffe ihre Wirkung entfalten, und sich nachweislich auf Holzschneidbrettern Keime abbauen, wohingegen sie sich auf Kunststoffbrettern vermehren.

An unseren Besuchswochenenden der vergangenen Jahre, auch bei Musik- und Kabarettabenden, haben wir stets versucht, die Zeit entspannt bei etwas gutem Wein, Kleinigkeiten zum Essen, Information und guten Gesprächen „vergehen zu lassen“. Die Betonung liegt hier bei „etwas gutem“ und „Kleinigkeiten“ und „Gesprächen“. Denn nicht das tischbiegende Buffet und staatstragende Reden bleiben nach einem schönen Abend in erster Erinnerung, sondern das gute Gespräch, vielleicht der gute Wein oder andere Kleinigkeiten.

Mehr denn je scheint mir hiernach Bedarf zu sein, und wir würden gerne wieder unseren Teil dazu beitragen. Wir werden Sie zeitnah informieren.

Ingo Benz

Generation 50+

Überall ist zu lesen von ihr, der sagenumwobenen Generation 50+, Best Ager oder Generation Silber - es kursieren noch mehr Namen dafür. Diese Menschen sind anscheinend überaus aktiv, qualitätsbewusst, wissen, was sie wollen (oder nicht wollen), sind designorientiert und dazu noch solvent. Also, salopp gesagt, die eierlegende Wollmilchsau für jeden Verkäufer hochwertiger Produkte und darum begehrt, umworben und Opfer unzähliger Studien und Erhebungen. Mittlerweile gehört der Schreiber dieser Zeilen dazu und war vorab gespannt darauf, wie sich sein Leben dann schlagartig verändern würde – sofern die Werbung Recht hat. Um ehrlich zu sein – es hat keinen großen Schlag getan, das Leben geht unbeirrt weiter. Aber wehe, es will ihm einer „seniorengerechte“ Produkte verkaufen, dann ist ausgespaßt! Lassen wir aber einmal Ironie und Polemik außen vor. Der Anspruch, für sein gutes Geld ein gutes Produkt zu bekommen, das zu einem passt und das so angeliefert wird, wie man es bestellt hat, erscheint mir legitim. Auch konkrete Wünsche darf man äußern und erwarten, dass sie erfüllt werden, sofern technisch machbar. Zum Beispiel der höhenverstellbare Arbeitsplatz in Büro oder Küche, der Tisch mit Sondermaß, der Schrank in der gewünschten Holzart, das Beratungsgespräch in ruhiger Atmosphäre, die dreimal aktualisierte Entwurfszeichnung, das Angebot in lesbarem Deutsch ohne Anglizismen und unverständlichen Fachausdrücken. Um diese Ansprüche zu haben, muss man doch nicht erst fünfzig werden! Das ist doch normal!

Und so bemühen wir uns zu sein. Normal. Gut. Zuverlässig. Offen für Sie.

Ganz egal, ob Sie dreißig, fünfzig oder siebzig Jahre alt sind: Sie äußern Ihre Wünsche und Vorstellungen, und wir versuchen diese umzusetzen. Das machen wir seit über 25 Jahren so und hoffentlich in 25 Jahren immer noch. Und deshalb kamen viele unserer Kunden in den letzten 25 Jahren, kommen immer wieder und hoffentlich in 25 Jahren auch noch.

Bleiben Sie sich selbst treu, wünscht Ihnen

Ingo Benz